Zelten auf Island erfreut sich großer Beliebtheit. Rund 200 Zeltplätze ziehen in den Sommermonaten auch viele Einheimische an. Denn für die Isländer gibt es nichts Schöneres, als ein Aufenthalt in der Natur.
Ankunft auf einem Zeltplatz
Für viele Urlauber ist Island ein Traumreiseziel, das seinen Preis hat. Mit dem Zelt durch das nordische Land zu reisen, gilt nicht nur als nachhaltig, sondern vor allem als günstig. Im Vergleich zum Hotelaufenthalt genießen Camper mehr Unabhängigkeit, da sie nicht allabendlich an einen festen Standort gebunden sind. Organisiertes Zelten bietet ein einzigartiges Naturerlebnis, das Reisenden mehr Sicherheit gewährt und gleichzeitig die Umwelt schützt.
Mit der Campingcard von 149 Euro wird Urlaubern das Zelten in Island erleichtert. Damit ist Individualtouristen ein Zugang zu 40 komfortablen Plätzen möglich, die alle mit Strom, Dusche, WC, Restaurant und Shop ausgestattet sind. Hinzu kommt eine Steuer von momentan 333 ISK, die die isländische Regierung pro Zelt und Nacht erhebt. Dieser Wert beträgt umgerechnet 2,67 Euro.
Wichtig zu wissen, dass weiter abgelegene Campingplätze nur von Juni bis August geöffnet haben können. Deshalb bitte rechtzeitig vor der Anreise informieren!
Wo Campen illegal ist
Außerhalb organisierter Plätze gilt es beim Aufstellen eines Zeltes einiges zu beachten. Nicht überall ist die Übernachtung im Freien erlaubt. Generell verboten ist das Campen in den Nationalparks:
- Vatnajökull
- Thingvellir
- Snaefellsjökull
Konnten Abenteurer bislang an einsamen Orten wild campen, wurden die Regeln inzwischen verschärft. Danach ist es nicht mehr erlaubt, sein Zelt irgendwo in der faszinierenden Landschaft aufzuschlagen. Auch wer „sein Geschäft öffentlich verrichtet“, muss sich künftig an neue Verordnungen halten. Davon ausgenommen bleibt das Urinieren abseits von Zivilisation und Infrastruktur.
Wo das Zelten in Island geduldet ist, sollten Camper den Stellplatz aufgeräumt verlassen und den Müll ordnungsgemäß entsorgen. Das gilt gleichfalls für biologischen Abfall. Das Fahren abseits von Wegen ist ebenso untersagt, wie das Entzünden von offenem Feuer. Moos darf nicht angehoben oder entfernt werden, da der empfindliche Bewuchs aufgrund seines extrem langsamen Wachstums über Jahrzehnte hinweg Schaden nehmen könnte.
Sicherheit beim Camping beachten
Einige Gefahren sollten Urlauber kennen. Islands Wetter kann ausgesprochen launisch sein. Sichere Voraussagen sind dem heimischen Wetterdienst kaum möglich. Selbst im Sommer müssen Zeltende mit Niederschlag und Sturm rechnen. Manche Straße kann danach unpassierbar sein. Welche Regionen betroffen sind, erfahren Reisende auf der Webseite des Such- und Rettungsteams Island.
In einem der dünn besiedeltsten Länder der Erde ist es wichtig über die Versorgungsmöglichkeiten entlang der Route informiert zu sein. Ratsam ist es, ein aufgeladenes Handy und einen gefüllten Benzinkanister mit sich zu führen. Wasser und Lebensmittel sind ein Muss! Wer eine achttägige Reise entlang der berühmten Ringstraße plant, wird beim Zelten in Island weniger von Versorgungsproblemen betroffen sein.
Campingurlauber, die rechtzeitig Vorkehrungen treffen und den natürlichen Gegebenheiten respektvoll begegnen, können zumindest in diesen Fällen unangenehme Folgen vermeiden. Selbstfahrern ist daher zu empfehlen, den Zeltplatz einschließlich naher Geschäfte und Tankstellen vorab auszuwählen.
Video: Island in 173 Sekunden | Shanti Tan
Damit die Ferien gelingen
Wohnmobile, Zeltanhänger oder Geländewagen mit Dachzelt dürfen nur auf Campingplätzen stehen. Wer auf besiedeltem oder bewirtschaftetem Privatgelände übernachtet, sollte über eine Genehmigung des Eigentümers verfügen. An öffentlichen Straßen ist das Zelten in Island für eine Nacht erlaubt. Camping im Land der Fjorde und Gletscher, Vulkane und Geysire bedeutet unkompliziertes Reisen bei klaren Regeln. Mit entsprechender Vorbereitung bleibt der Urlaub garantiert unvergessen!
Titelbild: ©iStock.com – SanderStock
Hannah Meier
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