„Andere Länder, andere Sitten“ – so lautet ein altes Sprichwort. Dieser kleine Satz ist in Bezug auf asiatische Staaten mehr als nur eine Phrase. Weil der kulturelle Hintergrund exotisch und die Lebenswirklichkeiten vollkommen unterschiedlich sind, schadet es nicht, sich vorab über die „Do’s“ und „Don’ts“ zu informieren.
1. Der Kopf ist tabu!
In Ländern wie Vietnam und Malaysia wird der Kopf eines Menschen als Sitz der Seele angesehen. Deshalb gehört es zu den Verhaltensregeln Asien, das Haupt einer fremden Person niemals zu berühren.
Als Europäer sehen wir es als normal an, das Haar kleiner Kinder zu strubbeln und zu streicheln. Wer nicht als aufdringlicher, unhöflicher Urlauber angesehen werden möchte, unterlässt diese Gesten.
2. Die Linke gilt als unrein
Zu den Verhaltensregeln Asien gehört es überdies, Geschenke oder Schriftstücke niemals mit der linken Hand zu übergeben. Speziell in Indien, Indonesien oder Sri Lanka genießt dieses Körperteil kein hohes Ansehen.
Wer einen Geschäftstermin in einem dieser Staaten hat, sollte es tunlichst unterlassen, die Visitenkarte oder den Vertrag damit zu berühren. Der jeweils andere könnte dergestalt gekränkt sein, dass der Deal platzt.
3. Blumen sind ein No-go
Gehört das Mitbringen von schönen Blumen in europäischen Ländern zu den höflichen Umgangsformen, werden Asien-Reisende damit keine Pluspunkte sammeln. In China, Singapur oder Hongkong beispielsweise werden Blumen nur zur Beerdigung geschenkt.
Video:5 DINGE DIE MAN IN CHINA NICHT TUN SOLLTE
Wer also von Einheimischen zum Essen eingeladen wird und einen duftenden Strauß mitbringt suggeriert dem Gastgeber, sich dessen Tod zu wünschen. Ein Fauxpas, der selten wiedergutzumachen ist!
4. Das Gesicht wahren
Mit intimen Fragen oder unangenehmen Aussagen über Politik, Sexualität oder Geld entziehen Urlauber dem Gesprächspartner die Möglichkeit, das Gesicht zu wahren. Das ewige Lächeln der Asiaten rührt daher, dass es als unhöflich gilt, Emotionen offen zu zeigen. Zu den wichtigsten Verhaltensregeln Asien muss deshalb gezählt werden, den anderen keinesfalls zu blamieren.
5. Ehrfurcht vor der Obrigkeit
Gekrönte Häupter oder einflussreiche Politiker genießen in Asien großes Ansehen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Thailand. Der Königsfamilie wird größter Respekt entgegengebracht und weil das Antlitz des Herrschers auf den Banknoten abgedruckt ist, begegnen die Menschen selbigen mit extremer Hochachtung.
Fällt einem Touristen ein Geldschein zu Boden, hat dieser sofort und mit einer entschuldigenden Geste aufgehoben zu werden. Darauf zu treten zieht manchmal sogar eine Gefängnisstrafe nach sich, also – Vorsicht!
6. Naseputzen verboten!
Gemeinsam zu speisen wird in allen asiatischen Ländern als Inbegriff der Geselligkeit angesehen. Mit der Gastfamilie, dem Geschäftspartner oder einer Urlaubsbekanntschaft am Tisch zu sitzen und sich die Nase zu putzen, ist jedoch unentschuldbar.
Weil beim Schnäuzen Viren und Bakterien verbreitet werden, stehen Touristen zum Reinigen des Sinnesorgans lieber auf. Bestenfalls verschwindet die erkältete Person auf der Toilette.
7. Niemals die Fußsohlen zeigen!
Planen Urlauber auf ihrer Reise durch Kambodscha, Laos oder Vietnam Klöster und Pagoden zu besuchen, sei ihnen dringend angeraten, überlegt mit ihren Füßen vorzugehen. Die Sohlen dürfen zu keinem Zeitpunkt Richtung Buddha-Statue zeigen. Setzen sich die Touristen vor oder innerhalb der Tempelanlage zu Boden, haben sie ihre Beine unter dem Körper zu verstecken.
Umsichtigkeit fördert die Verständigung
Selbstverständlich ist den Einheimischen bewusst, dass westliche Touristen nicht alle Verhaltensregeln Asien kennen. Außerdem gebietet es die Gastfreundschaft, Fehlverhalten zu verzeihen. Wer jedoch die gängigsten Vorschriften berücksichtigt, wird von den Asiaten umso höher angesehen. Der Versuch, sich ihren Gepflogenheiten anzupassen, ringt den Menschen großen Respekt ab.
Titelbild: ©istock.com-Soft_Light
Hannah Meier
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