Als größtes deutsches Eiland bietet Rügen seinen Besuchern herrliche Natur, mondäne Seebäder und interessante Städte und Dörfer. Tonnenschwere Findlinge, ein spannender Blick in die Geschichte der Bundesrepublik und viel feiner Sand warten auf Reisende.
Rügen Sehenswürdigkeiten: Kap und Glocke
Was wäre ein Aufenthalt auf der deutschen Sonneninsel ohne eine Stippvisite am Kap Arkona? 43 Meter ragt die Küste dort steil und unwirtlich in die Höhe und schenkt ihrem Betrachter einen fantastischen Fernblick.
Der 1828 von Karl Friedrich Schinkel errichtete Leuchtturm steht unmittelbar neben dem Neuen Turm. Letzterer kann mittels einer Wendeltreppe bestiegen werden, die auf eine 28 Meter hohe Aussichtsplattform führt. Weniger luftig ist ein Blick in die Bunkeranlagen am Kap Arkona. Die schicke Bäderarchitektur in den Gemeinden Binz oder Sellin hat das Image Rügens wie kaum ein anders Must-See geprägt. Ein Symbol dafür ist die 394 Meter lange Seebrücke Sellins; sie ist die größte ihrer Art auf dem gesamten Eiland.
Romantiker flanieren auf dem festlich beleuchteten Holzkonstrukt in den Sonnenuntergang hinein und wer sich für die Unterwasserwelt interessiert, nimmt in der Tauchgondel Platz. Trockenen Fußes gleitet man mit ihr in die Ostsee hinab und beobachtet das quirlige Leben der Meeresbewohner.
Muschelkalk in seiner schönsten Form
Zu den wichtigsten Rügen Sehenswürdigkeiten gehören die atemberaubenden Kreidefelsen des Nationalparks Jasmund. Kaum jemand, der das berühmte Gemälde von Caspar David Friedrich nicht kennt.
Irrtümlicherweise glauben viele, Friedrich hätte darauf die „Wissower Klinken“ abgebildet. Die charakteristische und durchaus sehenswerte Gesteinsformation existierte jedoch als das Bild 1818 entstand noch nicht. Wandern Reisende vom Nationalparkzentrum aus durch die Stubbenkammer, werden sie mehrere Panoramen entdecken, die dem Kunstwerk ähnlich sehen. Eine genaue Zuordnung ist heute nicht mehr möglich, da die Kreidefelsen von Rügen Sehenswürdigkeiten der Vergänglichkeit sind.
Jeder Regenschauer vermag ihr Antlitz zu verändern. Ein weiteres Kleinod versteckt sich neben dem Wanderweg gen Lohme: Der Herthasee dümpelt umgeben von dichten Wäldern märchenhaft vor sich hin! Eine knappe halbe Stunde Fußmarsch trennen die Nationalparkbesucher vom 118 Meter hohen Königsstuhl. Seinen Namen verdankt er dem schwedischen König Karl XII., der von einer Seeschlacht derart überanstrengt war, dass er sich dort einen Stuhl bringen ließ.
Roland und der Größenwahn
Die Rügensche Kleinbahn schnauft und rattert mit einer Maximalgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern zwischen Göhren und Putbus umher und meint „das“ Wahrzeichen der Insel. Seit 1895 tun die nostalgischen Wagons brav ihren Dienst.
Wollen Badegäste stilvoll von Seebad zu Seebad reisen, bietet sich eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ an. Gelbleuchtende Rapsfelder gleiten sanft vorüber, charmante Fischerdörfer werden von den Schienen geteilt und immer wieder blitzt das Meer durch die kleinen Küstenwälder herauf. So romantisch-verklärt eine Zeitreise mit dem Roland ist, Rügen offeriert seinen Gästen darüber hinaus eine etwas andere, komplexere Art der Vergangenheitsbewältigung.
Das Seebad Prora meint ein insgesamt 4,5 Kilometer langes Gebäude, das von den Nationalsozialisten als idealisierte Ferienanlage erbaut wurde. 20.000 Volksgenossen sollte nach den Plänen der Nazis in diesem KdF-Heim urlauben. Die Fertigstellung wurde vom 2. Weltkrieg vereitelt. Nach 1945 nutzte die NVA das Gelände, später die Bundeswehr. Heute ist in Block M das NVA-Museum untergebracht.
Wunderschön: Die Rügen Sehenswürdigkeiten
In einer der sonnenreichsten Regionen der Bundesrepublik erleben Reisende die Anmut und Vielfalt der Ostseeküste. Von den feinsandigen Stränden vor Baabe, über das Spektakel der jährlichen Störtebeker-Festspiele bis hin zum Circus Putbus gibt es Unzähliges zu entdecken. Ausschließlich Rügen-Verliebte verlassen deshalb nach einem Aufenthalt das Eiland!
Bildquelle: AndiPu / shutterstock.com
Hannah Meier
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