Die Vereinigten Staaten verfügen über ein engmaschiges Highway-Netz mit einer Gesamtlänge von 75.000 Kilometern. Platz genug, sich beispielsweise den schönen Landschaften, pulsierenden Metropolen und interessanten Kulturgütern zwischen St. Augustine und Nashville anzunähern.
Ein Fort, viel Golf und noch mehr Jazz
St. Augustine wurde von spanischen Erobern im Jahre 1556 gegründet und ist damit die älteste noch heute besiedelte Stadt der USA. In der World Golf Hall of Fame werden die Besten des Grünen Sports geehrt und im Lightner Museum finden sich archäologische Artefakte aus allen Teilen des Globus. Eine Zeitreise in das 16. Jahrhundert verspricht das Castillo de San Marco.
Die wuchtige Wehranlage liegt unmittelbar an der Atlantikküste und besticht mit ihrem fantastischen Weitblick. Alsdann folgen Wohnmobilisten der Florida State Road 16 gen Pensacola und Mobile und erreichen die scheinbar endlosen Sumpfgebiete Louisianas. Taucht erstmals das breite Flussbett des Mississippi vor der Motorhaube auf, haben die Reisenden New Orleans erreicht. Die Kapitale des Jazz lädt dazu ein, durch das hübsche French Quartier zu spazieren, den Louis Armstrong Park zu durchqueren und eine Raddampferfahrt auf dem vielbesungenen Ol‘ Man River zu unternehmen. Auf der Bourbon Street tobt allabendlich das pralle Leben.
Video: Amazing 28 day USA Road Trip
Elvis lebt: Auf nach Memphis!
Die US. Route 61 verlässt New Orleans nordwärts und geleitet auf direktem Wege und immer mal wieder am Mississippi entlang gen Memphis. Links und rechts der Straße tauchen die weitverzweigten Seitenarme des gigantischen Stroms auf und in kleinen Städten, die sich um menschenleere Tankstellen scharren, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ist Memphis erreicht, zieht es die meisten Touristen sogleich auf die Beale Street.
Die weltberühmten Sun Records sind dort ebenso zu Hause wie das Rock ’n‘ Soul Museum. Etwas außerhalb der Downtown liegt Graceland. Der vormalige Wohnsitz Elvis Presleys fungiert als Pilgerstätte und gewährt einen interessanten Einblick in das Leben des King of Pop. Nebst dem prächtigen Hauptwohnhaus fällt es der Garage, in welcher auch beide Privatjets des Künstlers ausgestellt sind, zu, die Gäste zu begeistern. Bevor Memphis der Rücken gekehrt wird, ist es Pflicht die kulinarische Besonderheit der Stadt zu verkosten: Barbecue. Die einem Döner ähnliche Speise servieren Imbissbuden und Luxusrestaurants gleichermaßen und dies zu jeder Tageszeit.
Der protestantische Vatikan und Country allerorten
Um das Triumvirat der drei Musikhauptstädte komplett zu machen, führt die nächste Etappe des Roadtrips gen Nashville. Dort wurde die Country Musik geboren und in den Honky-Tonky-Bars geht noch immer jeden Abend die Post ab! Egal ob die Camper jenes Genre schätzen oder nicht – einige Stunden in Tootsie’s Kneipe zu verbringen und der Live-Musik zu lauschen, lässt tief in die Seele der Südstaaten blicken. Doch Nashville verfügt auch über eine unerwartet besinnliche Seite.
Das Verwaltungszentrum des Bundesstaates Tennessee zählt über 700 Gotteshäuser und trägt deshalb den Beinamen The Protestant Vatican. Eines der bekanntesten war dereinst das Ryman Auditorium. Die 6000 Gläubigen, die darin Platz finden konnten, kamen bald hauptsächlich deshalb, weil der Sakralbau zum Konzertsaal umfunktioniert wurde. Aus der Mutterkirche der Country Musik übertrugen Radiomacher 30 Jahre lang die legendäre Sendung Grand Ole Opry.
Auf dem Highway in die Freiheit
Das hervorragend ausgebaute Straßennetz der USA bringt Camper zu einsamen Kleinoden und entführt sie gleichzeitig in geschäftige Millionenstädte. Einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil schon vorher bequem aus Deutschland zu reservieren ist gar kein Problem. Auf Portalen wie campanda.de gibt es eine große Auswahl und einen deutschsprachigen Ansprechpartner. Jene Zerrissenheit und die atemberaubend hübsche Landschaft sind es auch, die den Reiz einer Wohnmobilreise quer durch das drittgrößte Land der Erde ausmachen.
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Bildquelle: © istock.com/belfasteileen
Hannah Meier
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