Das wohl isolierteste und geheimnisvollste Land der Welt lässt Tourismus nur in einem kleinen, streng regulierten Rahmen zu. Wie sieht eine Reise nach Nordkorea wirklich aus und welche Grenzen sind ausländischen Besuchern bei ihrem Aufenthalt in der Hauptstadt Pjöngjang gesetzt?
Ein rundum außergewöhnliches Reiseerlebnis
Wer Nordkorea und Pjöngjang bei einer Reise sehen möchte, muss eine geführte Tour buchen. Es gibt keine Möglichkeit die Stadt und das Land als Individualurlauber auf eigene Faust zu erkunden.
Neben einer Gruppenreise hat man bei einigen Veranstaltern auch die Option, für sich und seine Begleitung eine private Tour zu buchen.
Von der Beschaffung des Visums über die Erstellung des Reiseplans bis hin zu den Unterkünften wird alles vom jeweiligen Reiseveranstalter übernommen, immer in Absprache mit den nordkoreanischen Behörden.
Den Start jeder Reise bildet stets China, von wo aus es per Flugzeug oder Zug nach Nordkorea geht. Vom Zeitpunkt der Grenzüberschreitung bis zur Ausreise sind die Urlauber in ständiger Begleitung von zwei Reiseleitern sowie einem Fahrer. Die Nächte im Hotelzimmer bieten die einzige Privatsphäre während des Aufenthaltes.
Was bekommen Touristen von Nordkorea zu sehen?
Das authentische Nordkorea bekommen Reisende aus dem Ausland nicht zu sehen. Die auf einer Tour besuchten Orte, Stadtviertel und Restaurants sind von der Regierung genau ausgewählt. Das führt unter anderem zu Kuriosem, etwa dass die Mitglieder der Reisegruppe die einzigen Gäste in einem riesigen Hotel sind. Zu den Sehenswürdigkeiten, die von ausländischen Besuchern bei einer Pjöngjang Reise besucht werden, gehören unter anderem:
- Mausoleum der Staatsführer
- Victorious Fatherland Liberation War Museum
- Kim Il Sung Platz
- Triumphbogen Monument
Video: Have Fun in Pjöngjang | Kurzgefasst | ARTE
Was muss beim Aufenthalt in Nordkorea beachtet werden?
Wer eine Reise nach Nordkorea bucht, muss sich an die Spielregeln halten. Dazu zählen etwa, keine religiösen Texte wie die Bibel oder ausländische Zeitungen in das Land zu bringen. Die Reiseleiter erklären freundlich, aber genau, was fotografiert und gefilmt werden darf.
Abends darf das Hotel nicht verlassen werden. Eine staubtrockene Affäre ist der Urlaub in Nordkorea aber laut Erfahrungsberichten trotzdem nicht. Die Reiseleiter sind meist jung, sprechen sehr gut englisch und sind auch zu Scherzen aufgelegt.
Gefragt werden darf vieles, nur negative Kommentare über das Land und die Staatsführer sowie zum aktuellen politischen Geschehen ist verboten.
Die Hotels auf der Reise sind sauber und entsprechen einer gehobenen Klasse, das warme Wasser und sogar der Strom kann aber durchaus einmal ausfallen.
Jegliche Bezahlung erfolgt in bar, in Euro, Dollar oder Yuan. Mit der lokalen Währung kommen Reisende nicht in Berührung. Übrigens: Es gibt in ganz Nordkorea keinen Geldautomaten. Ausreichend Bargeld muss also aus China mitgebracht werden.
Abenteuer Pjöngjang Reise – lohnt es sich?
Ob eine Reise in einen Staat wie Nordkorea moralisch vertretbar ist, muss jeder selbst für sich entscheiden. Wer sich beschließt, diese faszinierende Land mit eigenen Augen zu sehen, den erwartet vermutlich die ungewöhnlichste Reise seines Lebens. Denn auch wenn das echte Nordkorea auch beim Aufenthalt dort größtenteils im Verborgenen bleibt, bekommen Reisende Eindrücke, die nur wenigen tausend Besuchern im Jahr vorbehalten sind.