Wer nicht ausgesprochener Autoenthusiast ist, stellt sich immer wieder die Frage, ob er mit dem Auto in den Süden fahren oder doch lieber fliegen möchte. Eine pauschale Antwort ist kaum möglich. Denn neben persönlichen Voraussetzungen (Alter, Familie) kommt es auch auf das Reiseziel und die eigenen Vorlieben an. Hier kommen ein paar Anregungen, die bedenkenswert sind.
Lange Autofahrt mit zwei hyperaktiven Kindern?
Der Fahrer muss sich auf der Fahrt mit dem Auto in den Süden eine lange Zeit auf den Verkehr konzentrieren, um die Familie sicher an den Urlaubsort zu bringen. Wenn dann noch Staus und Hitze dazukommen, kann die schönste Reise zur Tortur werden. Selbst Hörspiele oder gar das Abspielen von DVDs werden leider die Kinder nicht ruhig halten. Wer wird da behaupten wollen, dass er die Sache jederzeit im Griff hat. Jede Ablenkung kann auf der in der Urlaubszeit viel befahrenen Autobahn zum Unfall führen. Ob dieses Risiko es wert ist, den eigenen Wagen zur Verfügung zu haben? Wohl eher nicht. Zumal es ja an den meisten Urlaubszielen die Möglichkeit gibt, einen PKW zu günstigen Konditionen zu buchen.
Ähnliches gilt übrigens, wenn ältere Herrschaften verreisen, deren Aufmerksamkeit unter Umständen nicht mehr für eine lange Autofahrt ausreicht. Vielleicht würde es manchem gut tun, sich einzugestehen, dass er im fortgeschrittenen Alter schneller müde wird. Es gibt ja schließlich vielfältige Optionen, sich die Strapaze zu ersparen.
Der Weg kann auch Teil des Zieles sein
Viele Menschen haben leider nur zwei oder drei Wochen Zeit, in den Urlaub mit dem Auto in den Süden zu fahren. Da ist es verständlich, dass sie sich schnell auf die Socken machen, um den Urlaubsort mit dem eigenen Auto so schnell wie möglich zu erreichen. Dann kann endlich die Erholung beginnen. Liest sich gut, stimmt aber so nicht. Denn wer sich nach einer langen Arbeitswoche sofort auf die Autobahn begibt, um womöglich über Nacht schon das Ziel zu erreichen, setzt sich großem Stress aus und begibt sich und die Seinen unnötig in Gefahr.
Zeit nehmen!
Wenn sich die Urlauber ein bisschen mehr Zeit nähmen, wären manche Ferien viel entspannender. Denn nicht möglichst große Geschwindigkeit baut den Stress ab, sondern geplante Erholung von Beginn an.
Bewusste Planung führt zum Ziel
Im wahrsten Sinne der bessere Weg muss allerdings entsprechend vorbereitet werden:
- Schon in der Urlaubsplanung in der Firma einen etwas längeren Urlaub verhandeln. Das funktioniert öfter als geglaubt.
- Ein erholsamer Schlaf vor Fahrtantritt erhöht zum einen die Sicherheit. Zum anderen ist die Fahrt dann wesentlich stressfreier und eröffnet Ausblicke in die durchfahrene Landschaft.
- Wer sagt, dass das Urlaubsziel in Rekordzeit erreicht werden muss? Unterwegs gibt es mit Sicherheit viele Sehenswürdigkeiten, die „mitgenommen“ werden können.
- Eine oder zwei Zwischenübernachtungen mit einem gemütlichen Abendessen einplanen, so beginnt die Erholung schon unterwegs.
Video: Reisen mit Kindern | Tipps, Hacks und DIYs
Nicht ob Auto oder Flugzeug ist die eigentliche Frage. Es kommt auf das Wie an!
Die Überlegung, wie der gestresste Angestellte sich am besten erholen kann, sollte also die eigenen Ansprüche reflektieren, die an den Urlaub gestellt werden. Diese Vorbereitung ist wesentlich wichtiger als die Frage des Verkehrsmittels. Nicht ungebremste Raserei führt zum Ziel, sondern im Gegenteil Entschleunigung und eine ausführliche Vorbereitung (die auch schon Monate vorher Spaß und Erholung vom Alltag bringen kann). Dann beantwortet sich unsere Leitfrage „Mit dem Auto in den Süden?“ fast von selbst!
Titelbild: ©istock.com – SerrNovik
Hannah Meier
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