Verwinkelte Medinas, beeindruckende Moscheen, vier alte Königsstädte und eine Mixtur aus Wüste, Gebirge und Sandstränden machen Marokko zu einem lohnenswerten Reiseziel. Will man in ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht eintauchen, findet man es im nordafrikanischen Königreich quasi an jeder Ecke.
Marrakesch – unterwegs in der „Perle des Südens“
Der Djemaa el Fna meint nicht nur den geografischen Mittelpunkt der malerischen Metropole am Fuße des Atlas. Auf diesem weitläufigen, weltberühmten Platz schlägt das Herz einer ganzen Nation. Gaukler, Schlangenbeschwörer und Geschichtenerzähler lassen die Menschen eine Zeitreise unternehmen. Die einmalige Atmosphäre hat Schriftsteller wie Elias Canetti inspiriert. Dem Literaturnobelpreisträger gelang es in seinem Werk „Die Stimmen von Marrakesch“ das Flair des Djemaa el Fna anschaulich einzufangen.
Gleich nebenan verliert man sich in den duftenden Souks. In den alten, verästelten Marktgassen bieten Händler lautstark ihre Waren an und der verführerische Geruch frischer Datteln wabert den Besuchern entgegen. Auch die Schuster, Goldschmiede und Uhrmacher haben ihren festen Platz im Gefüge des Souks – ihnen über die Schultern zu blicken ist ein Vergnügen. Bei einer Marokko Rundreise sollte man an der Koutoubia-Moschee Station machen. Das bereits im Jahre 1162 errichtete Bauwerk meint eine der ältesten muslimischen Gotteshäuser des Landes und ist mit seinem 77 Meter hohen Minarett weitum sichtbar. Drei Kilometer außerhalb der Häuserzeilen ziehen die Agdal-Gärten Erholungssuchende an. An den Wochenenden bevölkern Familien samt Picknickkörben die Anlage, während man wochentags zumeist völlig ungestört durch die Palmenreihen flaniert. Im Hintergrund leuchten die schneebedeckten Berggipfel und über den Köpfen der Besucher baumeln Granatäpfel und dunkelrote Orangen.
Zwischen Casablanca und Rabat – eine Marokko Rundreise
Ingrid Bergmann und Humphrey Bogart liehen dem Hollywood-Klassiker Casablanca ihre Gesichter; der Film hat die Stadt überall auf dem Globus berühmt gemacht. Gedreht wurde er allerdings in den Studios der Traumfabrik. Auch wenn man nicht auf den Spuren der legendären Schauspieler wandeln kann, wartet die Metropole am Atlantik mit herrlichen Impressionen auf. Die Hassan-II.-Moschee ist eine der größten Moscheen der Erde und misst stolze 210 Meter Höhe.
Damit symbolisiert sie das mit Abstand höchste religiöse Gebäude weltweit. Als Must-See ist sie auch Nicht-Muslimen zugänglich und wacht auf einer kleinen vorgelagerten Insel über die Stadt. Folgt man dem Meeresufer rund 90 Kilometer, trifft man auf die marokkanische Kapitale Rabat. Das alte historische Zentrum der Kasbah des Oudaias lädt zu einem Bummel ein. Ein kleiner Park, die weiß-leuchtenden eher provinziellen Häuschen und der atemberaubende Blick aufs Meer verleiten zum Träumen.
Wesentlich geschäftiger geht es auf der Avenue Mohammed V. im Stadtteil Ville Nouvelle zu. Das französische Planviertel ist vorrangig von einer Art Deco-Bauten dominiert und verführt dazu, dem Kaufrausch zu verfallen. Mit Chellah besucht man die Nekropole der alten Königsstadt. Unzählige Herrscher sind südlich der almohadischen Mauer in prächtigen Mausoleen beigesetzt worden, die dieser Tage noch erhalten sind.
Wüstenschiffe, Wasserfälle und Wellen
Zu jeder Marokko Rundreise gehört ein Ritt auf dem Kamel. Gemeinsam mit anderen Besuchern schaukelt man durch die beeindruckenden Landschaften auf eine Oase zu und erlebt die Ruhe und heilsame Stille der Wüste. Wer möchte, unternimmt eine mehrtägige Tour und kommt dabei in den Genuss, den funkelnden Sternenhimmel über dieser scheinbar endlosen Ödnis zu bestaunen.
Besonders einprägsam gelingt dies in der Erg Chebbi. Bis zu 150 Meter hohe Sanddünen durchziehen diese Wüste, die Reisende mittels Trekkingtrips und Kamelausflügen durchstreifen dürfen. Je nach Tageszeit ändern die Sandberge ihre Farben und ziehen sich mal ein tiefrotes, später ein scheinbar weißliches Gewand über.
Das Kontrastprogramm hierzu liefert ein Abstecher zu den Ouzoud-Fällen. Wie aus dem Nichts tauchen die Kaskaden plötzlich vor den Besuchern auf und stürzen sich 120 Meter in die Tiefe. Als größte Wasserfälle des Atlas sind sie mit einem kleinen Fußweg erschlossen, der zur Fallkante führt. Der Aufstieg erfolgt durch einen Olivenhain inmitten der urwaldähnlichen Vegetation. Abseits des lebensspendenden Wasserdampfes sind die roten Felsen karg – darunter allerdings grünt es in sämtlichen Nuancen. Die Eindrücke einer Marokko Rundreise lassen sich am besten an den weitläufigen Stränden vor Agadir Revue passieren. Türkisfarben landen die Wogen des Atlantiks dort an und ermöglichen Surfern am Taghazout Beach sich ihrem Hobby hinzugeben.
Zwischen Vergangenheit und dem Puls der Zeit: Eine Marokko Rundreise
Das Land nördlich der Sahara ist so exotisch wie geschichtsträchtig, so vegetationslos wie üppig bewachsen und schlägt eine Brücke zwischen Europa und der arabischen Welt. Mit Fés wartet ein Musterbeispiel der orientalischen Baukunst auf staunende Reisende und in Meknes besucht man das prunkvolle Grabmal „Mausolée de Mouley Ismail“. Links und rechts des weißen Sarkophags stehen zwei barocke Standuhren, die stilistisch nicht ins Bild passen – sie waren ein Geschenk Ludwig XIV.
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Hannah Meier
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