Steilküsten und Sandbuchten wechseln sich ab. Im Hinterland erheben sich bis zu 2706 Meter hohe Berge und in den bizarren Tälern verlaufen noch dieser Tage schmale Hirtenpfade – Korsika trägt den Beinamen „Gebirge im Meer“ und mein ein Paradies für passionierte Wanderer.
Unterwegs auf dem schönsten Wanderweg Frankreichs
Der „Grande Randonnée 20“ schlängelt sich auf 170 Kilometern über den korsischen Hauptkamm und meint einen der schwierigsten und malerischsten Fernwanderwege der Erde. Übernachtet wird in nostalgischen Berghütten und seit einigen Jahren fungieren auch alteingesessene Schäfereien als Korsika Unterkünfte.
Der GR20 verläuft größtenteils durch den Parc naturel régional de Corse und damit durch einsame und menschenleere Landschaften. Wer sich zu einer kleinen Stärkung am Rande des Golo-Flusses niederlässt und die markanten Berggipfel betrachtet, wird sich in einem Garten Eden wähnen. Auf 1743 Metern Höhe begegnen die Reisenden dem blauen Schmuckstück der Insel: Dem Lac de Nino. Das Gewässer versteckt sich in einem Hochtal und ist ausschließlich per pedes zu erreichen.
Nach üppigen Niederschlägen schwillt das ihn umgebende Regenmoor an und verwandelt sich in ein amphibisches Kleinod. Pferde grasen, Mufflons klettern behände an den Felsflanken umher und über den Köpfen der Wanderer zieht ein Steinadler bedächtig seine Kreise.
Video: Korsika Doku
Korsikas atemberaubende Westküste – Wandern für Genießer
Rund elf Tage braucht es, um zu Fuß von Calenzana über Calvi nach Cargése zu gelangen. Startet der Wanderweg zunächst im von Macchia und Hochgebirge umgebenen Calenzana, prägt ab Calvi das rauschende Meer die Szenerie. Zwischen Ozean und Gipfelgrat bewegen sich die Reisenden die Küste entlang und treffen auf Korsika Unterkünfte voller Romantik und Charme.
Die Panoramen der „Refuges“ sind entzückend. Nach einer anstrengenden aber idyllischen Tagesetappe auf der Terrasse zu sitzen und den Blick über die raue Herzlichkeit des Eilandes schweifen zu lassen ist unvergesslich. Oft fernab anderer menschlicher Behausungen gelegen, verbreiten die Korsika Unterkünfte urige Gemütlichkeit.
Unweit der kleinen Stadt Galeria tauchen die Wanderer ins glasklare Meer ab und verbringen einige Stunden am feinen Sandstrand. Ein besonderes Highlight kommt in Gestalt der Schlucht Spelunca daher. Auf dem Grund des tiefen, unzugänglichen Tals folgen die Teilnehmer einer Wanderreise der Beschilderung gen Ota. Das winzige Dörfchen war dereinst ein berüchtigter Piratenunterschlupf und liegt unweit der sehenswerten mittelalterlichen Genueserbrücke.
Wandern mit Kindern – die Durchquerung des Inselsüdens
Obwohl Korsika in seiner Gesamtheit zu 86 Prozent aus gebirgigen Landschaften besteht, werden jene im Süden zunehmend gemächlicher. Die richtigen topografischen Voraussetzungen also, um mit der ganzen Familie auf Entdeckungsreise zu gehen.
Von Porte Vecchio bis Propriano verläuft der Wanderpfad „Mare a Mare – Sud“ und erschließt sportlichen Familien die Anmut der sanfteren korsischen Seite. Sind Klein und Groß gerne in der Natur unterwegs und konnten alle bereits Erfahrungen auf Wanderreisen sammeln, steht einer Tour zwischen den dortigen wildromantischen Korsika Unterkünften nichts im Wege.
Familien sollten sich ausreichend Zeit lassen und beispielsweise einen Ruhetag in Serra-di-Ferro einlegen. Der herrliche Ausblick auf die umliegenden Gipfel und Hügel faszinierend generationenübergreifend und außerdem wartet das kleine Dörfchen mit einer Reihe spannender Dolmen auf – schon vor 5000 Jahren wurden sie errichtet.
Spektakulär, einsam und doch so mediterran: Das Wanderparadies Korsika
Kaum an einem anderen Ort in Europa vereinen sich die glitzernden Wogen der See und die bizarren Flanken des Hochgebirges so vortrefflich wie auf dem französischen Eiland. Korsika ist ein wahrer Schatz, dessen funkelnde Juwele aus unberührter Natur und verschlungenen Hirtenpfaden bestehen.
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Titelbild: ©iStock.com/x-drew
Textbild: ©iStock.com/blyjak
Hannah Meier
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