Das Denken an die Passion Jesu und die Auferstehungsfeiern zur rechten Zeit und vor allem am rechten Ort stellen den Rahmen einer Reise ins Heilige Land zum Osterfest dar. Der Besuch biblischer Stätten, die mit dem Wirken des Heilands verbunden sind, gehört einfach zu den Israel Highlights.
Rendezvous der Weltreligionen
Eines der besonderen Israel Highlights besteht in der Begegnung mit den Weltreligionen und den verschiedenen Richtungen des Christentums. In dieser Zeit wird zudem in Israel das jüdische Pessachfest begangen, durch das der Ursprung des christlichen Osterfestes erfahrbar wird.
Jesus entstammte einer jüdischen Familie. Um seinen Todestag genau zu bestimmen, schauen die Religionswissenschaftler in den jüdischen Kalender. Das Pessachfest, auch Passafest genannt, fand immer am 14. Nissan statt, Jesus starb also am 14. Nissan. Für das Christentum fiel dieser Tag nicht immer passend auf ein Wochenende. So kam der Klerus darauf, das Osterfest auf den Sonntag zu legen, welcher dem ersten Frühlingsvollmond folgt. Diese Regel gilt bis heute. Wer also um diese Zeit ins Heilige Land reist, erlebt Pessachfest und Osterfest im friedlichen Nebeneinander.
Ereignisse in Jerusalem faszinieren
Wer Ostern und die damit zusammenhängenden Feierlichkeiten im Heiligen Land authentisch erleben möchte, der beginnt seine Reise in Jerusalem. Dort erwarteten die Besucher bereits am Palmsonntag, eine Woche vor Ostern, wahre Israel Highlights. Pilger aller Religionen strömen vom Ölberg herunter. Dabei singen sie geistliche Lieder, tragen Palmenzweige und erinnern damit an den Einzug Jesu in Jerusalem. Hinter dem Patriarchen schreiten die orthodoxen Christen in einer prächtigen Prozession. Sie tragen ebenfalls Palmzweige, ihr Weg führt sie zur Grabeskirche und zurück zum Patriarchat. Armenische, koptische und syrische Christen veranstalten ihre eigenen Prozessionen.
Der nächste große Höhepunkt liegt am Gründonnerstag. Dann erinnern sich die Christen an das letzte Abendmahl. Jesus wusch die Füße der Apostel und verbrachte die Stunden vor der Gefangennahme im Garten Gethsemane.
- Aus diesem Anlass führt der lateinische Patriarch eine Fußwaschung seiner Priester in der Grabeskirche durch.
- Eindrucksvoll schreitet die Prozession der Lutheraner, Anglikaner und Protestanten von der Kathedrale St. Georg über die Erlöserkirche und das Christusgotteshaus nach Gethsemane.
- Im Hof der Grabeskirche und in den Kirchen der Altstadt wird die Zeremonie der Fußwaschung von den orthodoxen Christen begangen.
Von Jerusalem nach Emmaus
Auf jeden Fall gehört die Karfreitagsprozession zu den Israel Highlights. Durch Jerusalem zieht eine Prozession mit tausenden Trägern des Kreuzes. Der Patriarch führt diese an, ebenso läuft der Kustos der Heiligen Städten im Zug mit. Der Kreuzweg führt durch die Via Dolorosa bis hin zum Kalvarienberg in der Grabeskirche.
Touristen dürfen die Zeremonie des Heiligen Feuers in der Grabeskirche nicht versäumen. Hier wird die Heilige Kerze des Patriarchen aus dem Heiligen Grab heraus entzündet. Der Ostersonntag zählt zu den eindrucksvollsten Tagen Jerusalems. Der lateinische Patriarch geleitet eine Prozession in die Grabeskirche. Dort folgt eine mehrsprachige Lesung des Auferstehungsevangeliums. Die Ostermessen werden gefeiert.
Protestanten begehen die Auferstehung am Gartengrab, Lutheraner am Ölberg. Die Orthodoxen starten um Mitternacht am Samstag mit ihrer Prozession zur Grabeskirche und begehen die Osterliturgie in den orthodoxen Gotteshäusern der Jerusalemer Altstadt. Erst am Ostermontag wird in Emmaus weiter gefeiert. Hier steht das Gedenken an die Auferstehung des Herrn und die Erscheinung vor zwei seiner Apostel im Mittelpunkt. Er brach nach der Bibel mit ihnen in Emmaus das Brot.
Israel Highlights zu Ostern
Wer zu Ostern ins Heilige Land reist, kann erleben, wie die christlichen Religionen den Tod und die Auferstehung Jesu würdigen. Ein eindrucksvolles Erlebnis, das so schnell nicht vergessen wird. Interessant sind dazu im Kontrast die Riten anderer Weltreligionen, die ebenfalls nach ihrem Modus feiern. So vielfältig kann Glauben sein.
Titelbild: ©istock.com – seregalsv
Hannah Meier
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