Die Azoren – Entdecken Sie die lebendige Inselgruppe

Zwei Stunden von Lissabon entfernt liegen die Azoren. Der Golfstrom sorgt für optimale Klimabedingungen für die Pflanzenwelt. Es ist genau diese Verbindung von Natur- und Vulkanlandschaft, die beeindruckt und in Erinnerung bleibt.

Die Inseln der Azoren

Die Azoren besteht aus neun größeren und mehreren kleinen Atlantikinseln. Sie bilden verwaltungstechnisch eine autonome Region Portugals und gehören zur Europäischen Union.

São Miguel, die Hauptinsel der Azoren, verdankt ihrem üppigen Grün den Beinamen Grüne Insel. Gebirge, imposante Krater, Wiesen und Küsten mit malerischen Dörfern machen die Insel zu einem schönen Reiseziel. Die Altstadt der Inselhauptstadt Ponta Delgada ist nicht nur für Kulturinteressierte sehenswert. Die Insel Santa Maria lockt mit Meeresbuchten und Sandstränden. Mediterranes Klima macht die südlichste Azoreninsel auch im Winter zu einem idealen Reiseziel. Vor allem die Osthälfte der Insel ist, mit den kleinen Dörfern und Gärten, reizvoll.

Video: Sao Miguel – die Grüne Insel

Vulkanausbrüche haben das Landschaftsbild geprägt

Die farbigen Türen und Fenster der Häuser bilden einen hübschen Kontrast zu den weißen Hauswänden. Das Landschaftsbild der Insel Terceiras bestimmen riesige Vulkane mit langen Bergrücken. Mit Blick auf die Nachbarinsel Pico erhebt sich Faial aus dem Meer. Der Cabeço Gordo ist mit 1043m höchster Gipfel der Insel. Hier sind die Folgen früherer Vulkanausbrüche sichtbar. Eine staubige Mondlandschaft und Dächer die aus Vulkanasche herausschauen. Die Hauptstadt Horta war lange wichtiger Hafen für den Schiffsverkehr zwischen Europa und Amerika. Noch heute machen Hochseesegler auf der Atlantik-Passage hier einen Zwischenstopp. Die Nachbarinsel Pico ist die zweitgrößte Azoreninsel.

Sie wird von dem imposanten Vulkan Pico beherrscht, der mit 2351m nicht nur höchster Gipfel der Azoren, sondern von ganz Portugal ist. Die Insel São Jorge erhebt sich imposant aus dem Meer. Die Ortschaften liegen am Fuß der Steilwände auf schmalen Küstenebenen und sind oft nur auf Pfaden zu erreichen. Die kleinen Küstenniederungen heißen Fajãs – sie entstanden durch Erdrutsche und Lavaströme, die sich bis ins Meer ergossen. Graciosa ist die niedrigste Azoreninsel. Bergrücken und flache Kuppen prägen ihr Landschaftsbild. Die Windmühlen mit ihren roten Hauben tragen zu der hübschen Landschaft bei. Zur Westgruppe der Azoren gehört die Insel Flores und Corvo. Wie der Name sagt, steht Flores für eine wachsende und gedeiende Pflanzenwelt.

Die Azoren: Bei Touristen immer beliebter

Subtropisches Klima und ausgeglichene Jahreszeiten sorgen für einen milden Winter und nicht zu heiße Sommer. Die Azoren bieten eine große biologische Vielfalt und üppige Vegetation. Die milden Temperaturen ziehen immer mehr Touristen an.

Bisher stammen diese vor allem vom portugisischen Festland, aus Skandinaviern und aus Deutschland. Wo früher die Anreise per Schiff erfolgte, ist heute ein gut ausgebautes Netz an Flugrouten entstanden. Die Azorenurlauber sind zumeist Naturliebhaber und Wanderer. Aufgrund ihrer Lage im Atlantik und Golfstrom, gibt es zahlreiche Großfische und Meeressäuger. Das macht die Azoren auch bei Tauchern beliebt.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Im Museu da Industria Baleeira sind Überbleibsel der Walfangindustrie zu bewundern. Die Stadt Angra do Heroismo ist UNESCO Weltkulturerbe und das Rathaus ein majestätischer Bau des 19. Jahrhunderts – Ein Beispiel für das reiche architektonische Erbe. Angra verfügt außerdem über eine der besten öffentlichen Bibliotheken und Archive Portugals und beherbergt einige wichtige private Kunstsammlungen. Bunte Impérios und kleine Kappelen sind Zeugnis der großen Volksfrömmigkeit.

Die Weinterrassen von Pico wurden 2004 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Am besten bestaunt man sie rund um Madalena. Hier liegt auch das Museau do Vinho. Der Botanische Park Terra Nostra wurde vor 200 Jahren gebaut. Mit der Zeit ist ein beeindruckender Park mit Wasserläufen und riesigen Naturthermalbecken entstanden. Besonderen Spaß bietet der warme Wasserfall von Caldeira Velha.

Hier sprudeln warme Quellen aus der vulkanischen Erde. Die Mineralien des eisenhaltigen Wassers haben sich auf Steinen abgesetzt und lassen den Fels wie eine Bronzestatur aussehen. Der Eselspfad von Rocha da Relva ist eine einfache Wanderstrecke. Eine Weggabelung führt links zum Rocha do Cascalho. Anschließend kommt der Abstieg zum Rocha da Relva.

Ebenfalls interessant: Quer durch Europa – Gruppenreisen mit Komfort

Titelbild: © iStock.com/KamilloK
Textbild 1: © iStock.com/Ansud
Textbild 2: © iStock.com/Oliver Hoffmann