Knapp 1000 Kilometer vor dem nordamerikanischen Festland, mitten im Atlantik und damit eigentlich fernab der karibischen See gelegen, präsentieren sich die Bermudas als subtropischer Traum in Pink. Tatsächlich schimmern manche Strände in jener Farbe, wenngleich andere auch in Schneeweiß, Ocker oder einem sanften Blau daherkommen!
„Very british“ – seit vier Jahrhunderten
Die ersten englischen Siedler kamen im Jahre 1609 auf die Bermudas. Unfreiwillig. Sie gerieten in einen heftigen Sturm, erlitten Schiffbruch und liefen mit letzter Kraft ein Riff an, das dieser Tage zu Saint George’s Island gezählt wird. Die Passagiere der „Sea Venture“ waren eigentlich auf dem Weg in die USA und fertigten auf den Bermudas aus dem havarierten Segler zwei kleinere Boote an, um weiterzureisen.
So mancher verliebte sich jedoch in die wunderhübsche Inselgruppe und verweigerte die Abfahrt. Mehrere Auswanderer blieben und gründeten Saint George’s. Das Städtchen existiert noch heute und versprüht einen einnehmenden Charme. Die typisch britischen Häuserzeilen, die Rugbyfelder und die regelmäßig abgehaltenen Paraden bezeugen die enge Verbindung zum Mutterland. Weil in Saint George’s alte Gebäude wie das State House, erbaut in 1620, und die St. Peter’s Church zu bestaunen sind, wähnen sich Reisende in einem Freilichtmuseum der britischen Krone.
Die schönsten Strände der Bermudas
In der Tobacco Bay dösen Genießer in der heißen Sonne, kleine und große Entdecker gleiten mit Flossen und Schnorchel ausstaffiert durch das seichte, warme Wasser und Mutige erklettern sich die Karstfelsen, die die Badebucht beinahe vom Ozean separieren. Der winzige aber wunderhübsche Strand gehört zu den Inseljuwelen. In seiner Flachwasserzone tummeln sich bunte Fische und weil die Bucht nur wenig Seegang aufweist, vermögen auch die Jüngsten mit der farbenfrohen und glasklaren Unterwasserwelt Bekanntschaft zu machen.
Nächstes, badetechnisches Highlight ist die Church Bay. Unweit der Inselhauptstadt Hamilton beheimatet, fungiert das Kleinod als begehrtes, aber niemals überlaufenes Ausflugsziel. Die sandige Liegefläche wird von schwarzem Gestein durchzogen und fällt sanft in ein vorgelagertes, lebendiges Riff ab. Schnorchler fühlen sich hier besonders wohl und weil oberhalb des Strandes ein mit Picknickbänken gespickter Viewpoint zum Entspannen einlädt, können auch Nichtschwimmer in der Church Bay unvergleichliche Impressionen sammeln.
Sehenswertes und bermudische Must-Do’s
Dass die Bermudas ein Eldorado für Golfer und Schnorchler darstellen, hat sich längst herumgesprochen. Dass darüber hinaus aber auch für passionierte Radfahrer, Wanderer und Reiter Optionen bereitstehen, ist weniger bekannt. Die seit 1948 stillgelegte Eisenbahnlinie wurde zum „Bermuda Railway Trail“ umgebaut und geleitet sportliche Naturgenießer durch hübsche Wacholderwäldchen und hinunter an die schmucke Küste. Badebekleidung nicht vergessen!
Im Blue Hole Park spazieren Reisende entlang eines einsamen, verträumten Karstsees und durchstreifen damit das Hinterland. Das Hamilton Fort entführt in jene Epoche, da sich England, Portugal und die USA nicht einigen konnten, wer die Vorherrschaft auf den Eilanden besitzt. Alte Kanonen, dicke Festungsmauern und ein herrlicher Blick auf die kobaltblaue See- der Besuch der parkähnlichen Anlage lässt eine Zeitreise unternehmen. Auf über 140.000 Quadratmetern offeriert seinerseits der Botanische Garten einen Einblick in die üppige Flora der Bermudas. Duftende Blumen, mächtige Palmen und von Schmetterlingen umschwärmte Sträucher verstehen es zu verzaubern!
Der Garten Eden des Atlantiks: die Bermudas
Der zum Commonwealth gehörende Archipel ist ein Reiseziel für Anspruchsvolle. Gastfreundschaft, Naturgenuss, Kultur und eine Unterwasserwelt zum mit der Zunge schnalzen erwarten Urlauber und weil auch sprachlich weiterhin eine enge Verbindung zu England besteht, klappt die Verständigung mit den Einheimischen problemlos.
Titelbild: © istock.com – toddtaulman
Textbild: © CodyJHphotography
Hannah Meier
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