Backpacker waren ursprünglich in Südostasien unterwegs, sie waren in Thailand, Kambodscha, Laos, Tibet und Nepal auf der Suche nach Freiheit und Glück. Mehr als den Rucksack hatten sie nicht dabei, und das einzige, was sie wirklich im Überfluss besaßen, war Zeit. Backpacker findet man heute weltweit. Manche Länder sind für Backpacker absolut angesagt – wie Irland, Australien, Neuseeland, Südafrika – andere Länder zieht man irgendwie kaum in Betracht. Wie sieht es mit Japan aus? Dieser Frage wollte Entdeckungsreisen.org nachgehen?
Schutzimpfungen, Visa, Gepäck
Eine Reise will immer und grundsätzlich gut vorbereitet sein, und wer in Japan als Backpacker unterwegs ist, sollte ein paar Dinge beachten. Schutzimpfungen gehören sicherlich nicht dazu: Wer alle von der deutschen StIKo für Deutschland empfohlenen Impfungen hat, der ist für Japan ausreichend gerüstet.
Ein Visum muss man im Vorfeld auch nicht beantragen: Im Flugzeug wird von den Flugbegleitern ein entsprechender Antrag ausgeteilt, bei Einreise erhält jeder automatisch ein dreimonatiges Touristenvisum. Ein gültiger Reisepass wird natürlich benötigt. Hinsichtlich Gepäck ist auch nicht viel zu beachten – Backpacker reisen ja grundsätzlich mit leichtem Gepäck. Zwanzig Kilogramm sind erlaubt, abhängig von der Fluggesellschaft auch mehr.
Zelt oder Regenschutz, Schlafsack, Campinggeschirr, Wäsche
In vielen ländlichen Gegenden kann man mit einem Regenschutz und einem Schlafsack in der Natur übernachten, aber auch die Tempel und Schreine bieten spontan Übernachtungsmöglichkeiten und sogar Mahlzeiten, Teilnahme an Meditation und Gebet an. Empfehlenswert sind zumindest rudimentäre Sprachkenntnisse sowie die Kenntnis der groben Benimmregeln und der Wille, diese einzuhalten. Dazu gehört, dass man die Schuhe auszieht, bevor man Häuser betritt, sich verbeugt anstatt die Hand zu schütteln und möglichst nicht in der Öffentlichkeit schnäuzt.
Sinnvoll im Gepäck ist Campinggeschirr, so dass man sich den Morgenkaffee und die ein oder andere Mahlzeit selbst zubereiten kann, sowie Wechselwäsche. Japan hat unzählige öffentliche Waschsalons, die man gut nutzen kann – aber man muss dazu eben auch von einer Siedlung zur anderen kommen und derweil halbwegs sauber gekleidet sein. Zum Waschen kann man öffentliche Bäder nutzen, Onsen (heiße Quellen) oder Sento (Badehäuser). Wichtig ist, dass man sich vor betreten der eigentlichen Badehalle gründlich säubert, Japaner steigen niemals schmutzig in die Wanne.
Bargeld, Traveller’s Cheques, ATM
Die japanische Währung ist der Yen, und den braucht man auch. Die Wechselstuben am Flughafen sind recht teuer, es ist also empfehlenswert, vorher schon Geld umzutauschen. Als Backpacker in Japan kann man von etwa 20 Euro am Tag leben, wenn man nicht allzu viel Zug fährt und die Tempel und Wiesen als Übernachtungsmöglichkeit nutzt. Selber kochen ist natürlich Voraussetzung, denn Restaurants sind recht teuer.
Traveller’s Cheques in Dollar sind in Japan kein Problem, allerdings muss man mit einem längeren Prozedere in der Bankfiliale rechnen: Nicht alle Banken tauschen die Cheques, die Banköffnungszeiten sind selbst gegenüber den deutschen Gepflogenheiten abenteuerlich, und die Echtheit der Cheques, des Visums und des Reisepasses wird in Japan sehr, sehr sorgfältig überprüft. Das kostet Zeit.
Einfacher ist es, per Kreditkarte am Automaten Geld abzuheben. Japanische Bankautomaten (ATM) werden zum Teil über Nacht abgeschaltet, sind also ab 23.00 Uhr nicht mehr nutzbar. An Feiertagen sind sie oft ebenfalls ausgeschaltet. Tipps zum Umgang mit der Kreditkarte im Ausland gibt es auf der Seite Kreditkarte.org.
Fortbewegung in Japan ist abhängig von der Reiseroute
Wer sich auf der Hauptinsel Honshu umsehen will, wird dort am ehesten mit Nachtbussen zwischen den großen Städten unterwegs sein. Die sind sehr kostengünstig. Züge sind ebenfalls günstig im Vergleich zum Flieger. Allerdings sollte man den Shinkanen meiden, der ist unverhältnismäßig teuer. Wer zwischen den kleineren japanischen Inseln reisen will, ist auf Fähren und Flugverbindungen angewiesen, denn nicht alle Inseln sind mit Brücken miteinander verbunden, und es gibt auch nicht überall Zug- und Busverbindungen.
Besonderheiten im Umgang mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Japan sind in jedem Reiseführer beschrieben – der sollte natürlich im Gepäck nicht fehlen. Als besonders hilfreich und umfassend hat sich das schon etwas ältere Exemplar von Baedecker erwiesen. Dort kann man sich auch die optimale Reiseroute zusammenstellen, über Festlichkeiten informieren und die wichtigsten Redewendungen nachschlagen.
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