Urlaub in der Türkei gehört nach wie vor zum Traum vieler Erholungssuchender. Allerdings werden die Vorstellungen von paradiesischen Zeiten immer mehr von Reisewarnungen überschattet. Was sollte bei einem Aufenthalt in der Türkei also beachtet werden?
Die Badeorte gelten als sicher
Die von deutschen Medien registrierten Anschläge fanden in Ankara, Istanbul, Izmir, Gaziantep und Bursa statt. IS oder PKK haben sie verübt. Die Anschläge der PKK im Gebiet Ostanatolien schaffen es dagegen kaum in die deutschen Nachrichten. Sie richten sich hauptsächlich gegen die Polizei und das Militär.
Die Türkische Ägäis, Türkische Riviera, Kappadokien und die Lykische Küste sind bisher von Anschlägen verschont geblieben. Für diese Regionen spricht das Auswärtige Amt auch nach wie vor keine Reisewarnung aus. Urlaub in der Türkei könnte also nach wie vor in den bekannten und beliebten Badeorten erfolgen.
Es gab dort zwar keinen Anschlag, jedoch wird von einer Gefährdung im ganzen Land gesprochen. Touristen müssen abwägen, wie sie sich bei der Wahl ihres Reisezieles verhalten.
Kultur- und Einkaufsziele mit größerem Risiko behaftet
Istanbul gilt als Metropole auf zwei Kontinenten. Hier finden sich Ziele der christlichen und islamischen Kulturtradition. Bis jetzt hat das auswärtige Amt keine Reisewarnung für die Stadt ausgesprochen. In den vergangenen Monaten fanden dort aber einige Anschläge statt.
Während des Putschversuchs des türkischen Militärs im Juli 2016 kam es zu Kämpfen mit Polizei, Zivilisten und Militär. Speziell warnt das Auswärtige Amt vor Ankaras Innenstadt. Hier gab es während des Putschversuchs unzählige Kämpfe. Besonders in Istanbul und Ankara, rät das Auswärtige Amt Touristen davon ab, sich an größeren Menschenansammlungen zu beteiligen oder an Demonstrationen und Wahlkampfveranstaltungen teilzunehmen. Die Nähe zu militärischen Einrichtungen und Einrichtungen der Polizei sollte zudem unbedingt vermieden werden.
Video: Das sagen Türkei-Urlauber
Von Reisen in den Südosten der Türkei wird dringen abgeraten. Davon sind die an den Irak und Syrien grenzenden Provinzen betroffen. Allerdings wagen sich dorthin meist nur Abenteuerreisende hin. Hier sind die Zustände oft noch so, wie es in alten Romanen beschrieben wird.
- Erhöhtes Anschlagsrisiko gilt in den Provinzen Hatay, Gaziantep, Kilis, Sanliurfa, Diyarbakr, Mardin, Batman, Bitlis, Bingöl, Mus, Siirt, Tunceli und Van.
- Besonders betroffen sind die Provinzen Hakkari und Sirnak.
- Generell sind die Städte Diyarbakr, Cizre, Mardin, Nusaybin und Silopi zu meiden.
Badeorte freuen sich auf Urlauber
Die zum Teil unerfreuliche Innenpolitik der Türkei schafft es in diesen Tagen nicht selten auf die Titelblätter deutscher Zeitungen. Oft werden Journalisten und mitunter Reisende festgesetzt. Es handelt sich um Einzelfälle, die aber für die Betroffenen sehr unerfreulich sind. Es kann jeden Reisenden treffen. Die Türken, welche vom Tourismus leben, bedauern die Zustände sehr. Sie möchten gern weiter Urlauber in ihren Hotels und an den Traumstränden begrüßen.
In der Provinz Antalya wählen die Menschen Oppositionsparteien. Der Tourismus bildet ihre Lebensgrundlage. Das gilt zusätzlich für die Bewohner von Kappadokien, Istanbul und der Provinz Mugla. An der Südküste der Türkei freuen sich die Einwohner wieder auf mehr Urlauber, die eine Verbesserung ihres Lebensstandards bringen. Sie bieten manchmal sogar noch einen besseren Service als sonst zum gleichen Preis, weil die Reisenden trotz der Reisehinweise kommen.
Die eigene Einschätzung zählt
Ein Urlaub in der Türkei bildet für viele Menschen den Höhepunkt des Jahres. Die täglichen Nachrichten und Reisewarnungen machen bei der Wahl des Urlaubsortes aber einige Schwierigkeiten (Stand November 2017). Es gilt zu bedenken, ob die Risiken wirklich einkalkuliert werden sollen. Die Entscheidung für den Urlaub in der Türkei liegt beim Einzelnen selbst.
Titelbild: ©istock.com – Thomas Olbrich, o.T
Hannah Meier
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