Die südlichste Stadt der Welt? Eine Reise zum Feuerland

Die legendäre „Panamericana“ endet in Ushuaia. Weiter gen Süden, kommen Reisende an keiner nennenswerten Siedlung mehr vorüber. Argentiniens „Tor gen Südpol“ und wichtigste Feuerland-Metropole wird von 57.000 Menschen bewohnt und bietet sowohl kulturell, wie auch landschaftlich eine Vielzahl von Must-Sees!

Magellan, Beagle und ein Museum

Wer sich der atemberaubenden und zauberhaften Natur Feuerlands gemächlich annähern möchte, macht sich mit einem PKW gen Ushuaia auf. Die südlichste Stadt der Welt liegt auf einem Eiland und kann nur über die Magellanstraße erreicht werden. In der Meerenge tummeln sich:

• Commerson-Delfine,
• Seelöwen,
• Pinguine
• und mehrere Robbenspezies.

Die Fährfahrt hinüber auf die Insel Feuerland lässt beinahe beiläufig Bekanntschaft mit diesen Tieren machen. Anschließend folgen Urlauber der „Panamericana“ und gelangen damit auf das Stadtgebiet von Ushuaia.

Die Häuserzeilen schmiegen sich in eine weite Bucht am Beagle-Kanal und so darf mit etwas Glück vom Hotel aus ein atemberaubender Blick auf die stahlblaue See inhaliert werden. Gleichzeitig türmen sich im Hintergrund die Andenausläufer auf.

Zum touristischen Pflichtprogramm gehört es, die Sammlung „Museo del Fin del Mundo“ zu bestaunen. Die Ausstellung porträtiert die südlichste Stadt der Welt und gewährt außerdem einen Einblick in das spannende Leben der Ureinwohner Feuerlands.

Das Paradies vor der Nase: Ausflugsmöglichkeiten per Boot

Ushuaia gehört zu den bedeutsamsten Kreuzfahrthäfen der Südhalbkugel und fungiert als Pforte gen Südpool. Doch auch Reisende, die einmal ums weltberühmte Kap Hoorn schippern wollen, können die südlichste Stadt der Welt nicht aussparen.

Mehrfach täglich legen unten am Kai Schiffe ab, die die Südspitze des amerikanischen Doppelkontinents ansteuern. Außerdem organisieren lokale Anbieter Touren hinaus auf den Beagle-Kanal. Die Wasserstraße verfügt über unzählige kleine und kleinste Eilande, die vormals von regionalen, indigenen Volksstämmen bewohnt und zum Fischfang genutzt wurden.

Heute tummeln sich auf diesen Inseln unter anderem Südamerikanische Seebären, die sich genüsslich die Sonnenstrahlen der kurzen Sommermonate auf den Bauch scheinen lassen. Die Tagestouren zu den Beagle-Inseln finden vor der Kulisse der von meterhohen Schneewänden dominierten Martial-Berge statt.

Touristen sollten bedenken: Je kleiner das Ausflugsboot, desto leichter fällt es dem Kapitän an den Inseln anzulanden. Möchten die Reisenden also viele Tierbeobachtungen tätigen, entscheiden sie sich für einen Anbieter mit Fischerboot.

Video: Ushuaia und Feuerland, Argentinien – Sehenswürdigkeiten & Tipps (Deutsch, Reisevideo 049)

Auf Entdeckungstour in den Bergen

Das Meer und die Bergwelt liegen in Ushuaia nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Beispielsweise vermag die südlichste Stadt der Welt deshalb als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen zum Glaciar Martial zu fungieren. Das Gletscherfeld liegt gut zwei Gehstunden von den Häuserzeilen entfernt und beschenkt Alpinisten mit einem gigantischen Blick über Ushuaia.

Von der anderen Uferseite des Beagle-Kanals strahlen die ebenfalls ganzjährig schneebedeckten Felsriesen herüber und formieren ein riesiges, natürliches Amphitheater. Unterhalb des Gletschers beginnt mit dem „Caminata del Glaciar“ ein interessanter Waldlehrpfad.

Die unterschiedlichen Hölzer und das langsame Wachstum, das den Pflanzen in solchen Gefilden eigen ist, faszinieren besonders. Planen Urlauber einen mehrtägigen Trekkingausflug, sei ihnen der Weg hinauf zur malerischen Laguna de los Tempanos und weiter zur Laguna Encantada empfohlen.

Letztgenannter, glasklarer Gletschersee liegt direkt neben einem Campingplatz und bietet Gelegenheit, vom Schlafsack aus das „Kreuz des Südens“ zu entdecken.

Titelbild: ©istock – rmnunes