Wie jedes Volk haben die Menschen Thailands ihren eigenen Verhaltenskodex aufgestellt. Viele Dinge, die in der westlichen Welt als höflich gelten, werden im „Land des Lächelns“ mit Unverständnis quittiert. Wer sich in Thailand den landestypischen Gepflogenheiten entsprechend verhalten möchte, sollte einige Aspekte beachten.
Die Stellung der königlichen Familie
Der thailändische Herrscher Bhumibol Adulyadej wird von seinen Untertanen gottgleich verehrt. Majestätsbeleidigungen und abfällige Bemerkungen über den König werden sogar strafrechtlich verfolgt und können Jahre im Gefängnis nach sich ziehen.
Da sein Konterfei sämtliche Banknoten Thailands ziert, sollten Touristen es unterlassen, Geldscheine flegelhaft zu behandeln und beispielsweise mit den Füßen darauf zu steigen. Vor jedem Kinofilm erklingt die Nationalhymne und ein Bildnis der Herrscherfamilie wird gezeigt.
Wer sich dann nicht von seinem Sitz erhebt, erntet zumindest missbilligende Blicke. Auch auf allen großen Plätzen des Landes erschallt zweimal täglich die „Phleng Chat„. Alle Anwesenden, egal ob Thai oder Tourist, haben sich während der Hymne zu erheben und still zu sein.
Thailand: Der Kopf ist heilig, die Füße nicht
Berührungen sind in Thailand eine heikle Angelegenheit. Normalerweise schütteln sich Thais nicht die Hände, sondern verneigen sich vor ihrem Gegenüber mit zusammengelegten Handflächen. Auch Entschuldigungen werden so ausgesprochen.
Zu den Sitten und Riten des menschlichen Umgangs gehört es auch, andere Personen tunlichst nicht am Kopf zu berühren. Bei Erwachsenen fällt dies nicht schwer, aber Kindern über das Haupt zu streicheln ist in Europa eine Geste der Zuwendung.
Besucher sollten diese westliche Umgangsform jedoch besser unterlassen. Es wird als ein Eingriff in die Intimsphäre verstanden. Wer sich unbedingt blamieren will, streckt anderen Menschen oder Buddha-Statuen die nackte Fußsohle entgegen. Die Körperstelle gilt als unrein und der freie Blick darauf wird in ähnlicher Weise verstanden, wie hierzulande ein entgegengestreckter Mittelfinger.
Sitten und Bräuche: Respekt vor Religion
Buddha und seine Abbildungen sind mit Hochachtung zu behandeln. Die entsprechenden thailändischen Sitten nehmen auch Touristen nicht aus. Es gilt landesweit als unpassend, sich laut und polternd zu verhalten. In Tempeln oder vor Altären ist es allerdings ein absolutes Unding.
Wer schreit oder schimpft, verliert im Land des Lächelns ohnehin das Gesicht. Tut man es noch dazu vor den Wats (Tempelanlagen), gilt man höflich ausgedrückt als Flegel. Außerdem haben alle Tempelbesucher ihre Schuhe auszuziehen.
Die Mönche sind hochangesehene Persönlichkeiten und werden von allen Gesellschaftsschichten verehrt. In öffentlichen Bussen gehört die letzte Reihe ihnen und als Frau hat man sie sowieso nicht anzusprechen. Der größte Fauxpas weiblicher Touristen wäre es, einen Mönch anzufassen.
Vornehme Zurückhaltung und ein Lächeln
Als Besucher in Thailand empfiehlt es sich, sich unauffällig und vor allen Dingen unaufdringlich zu verhalten. Eine erhobene Stimme und körperliche Berührungen könnten das Gegenüber verstimmen. Begegnet man den Thais aber mit einem sanften Lachen, erntet man garantiert den Respekt der Menschen.
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